Die Geschichte der Burg Colmberg

Von den staufischen Kaisern über Raubritter bis hin zum Markgraf Friedrich I. reicht die Geschichte der hochherrschaftlichen Burg. Faszinierend und spannend vermischt sich wahre Geschichte mit den unheimlichen Sagen um weiße Frauen und Gespenster, die in einer so alten Burg nicht fehlen dürfen.

Erste Erwähnung im 13. Jahrhundert

Eine der wichtigsten Urkunden ist – neben der Erwähnung zweier Burgfrauen Sophie und Gertrud 1269 in einem Ratsbuch der Stadt Rothenburg – ein Kaufvertrag vom 17. Juli 1318.

1318

Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg erwirbt die Burg.

1415

Friedrich VI. von Hohenzollern wird Markgraf von Brandenburg. 

1791

Colmberg kommt unter preußische Verwaltung.

1806 – 1880

Die Burg wird Sitz des Rentamtes des Königreiches Bayern.

1927 – 1964

Die Burg ist im Besitz des letzten kaiserlichen Konsul in Japan.

seit 1964

Die Colmberger Familie Unbehauen erwirbt die Burg und baut sie zum komfortablen Hotel aus.

Auf dem gleich über dem Dorf Colmberg gelegenen Heuberg fand man Spuren jungsteinzeitlicher Jäger. Zur Keltenzeit gab es dort möglicherweise sogar eine kleine Siedlung. Nach 720 wurde die hiesige Gegend von den Frankenkönigen in Besitz genommen und als Jagdgebiet genutzt. Auch Karl der Große soll hier schon Auerochsen gejagt haben, an welche der Ortsname Auerbach heute noch erinnert.

In der Karolingerzeit wurde hier auf dem 511 m hohen und 54 m über dem Talgrund liegenden Bergsporn um das Jahr 770 eine kleine Palisadenburg mit einem hölzernen Turm erbaut. Die staufischen Kaiser bauten die hiesige Palisadenburg nach 1140 zu einer Reichsburg aus. Nachdem die Staufer in Italien ihr gewaltsames Ende gefunden hatten, behielten die Grafen von Truhendingen ihr Reichslehen in der langen kaiserlosen, schrecklichen Zeit und sahen es bald als ihr rechtmäßiges Eigentum an. Sie ließen die Burg Colmberg durch schlecht besoldete Vögte verwalten, die den damaligen rechtlosen Zustand für sich durch selbstherrliche Übergriffe ausnützten. Weil die Grafen von Truhendingen in immer größere finanzielle Schwierigkeiten gerieten, trennten sie sich von dieser so schlecht beleumundeten Festung, einer urkundlich belegbaren Raubritterburg und verkauften die Burg 1318 an den Burggrafen Friedrich den IV. von Nürnberg. Fast 500 Jahre lang war nun diese Festung mit ihrem Umland ein wichtiger Besitz der Hohenzollern.

Friedrich VI. regierte von nun an mit seiner Gemahlin Elisabeth von Bayern-Landshut („Schön-Else“) mit einem kleinen Hofstaat hier auf der Burg Colmberg.

Er wurde von seinem Hofmeister Ehrenfried von Seckendorff verspottet, der Burggraf würde zu einem „Hasenjäger“ herunterkommen und solle lieber dem König Sigismund von Ungarn gegen die Türken helfen. Friedrich VI. folgte diesem Rat und verabschiedete sich 1409 von seiner Gemahlin. Nach dem erfolgreichen Feldzug weilte Friedrich 1415 gerade wieder auf der Burg Colmberg bei seiner Gemahlin, als ihm der Reichsherold den Dank des Herrschers, nämlich die Belehnung mit der Mark Brandenburg offiziell mitteilte. Von nun an nannte er sich Friedrich Markgraf von Brandenburg. Das bedeutete eine deutliche Standeserhöhung. Er und seine Nachkommen durften die zukünftigen deutschen Kaiser wählen, denn der jeweilige Markgraf war einer der sieben Kurfürsten, die dieses Recht hatten! Aus dem Burggrafen Friedrich VI. wurde nun der Markgraf Friedrich I. Als er 1440 starb, wurde die hiesige Burg für zwei Jahre zum Witwensitz der „Schön-Else“. Die Bilder des berühmten Ehepaares finden sich in der Burgkapelle über dem Harmonium. Ihre Nachkommen wurden 1701 Könige von Preußen und 1871 deutsche Kaiser. Die Burg Colmberg war also das Sprungbrett der Hohenzollern in die Weltgeschichte !